1. Muskulatur

 

Was passiert, wenn man krankmachendem Streß ausgesetzt ist:

 

Die Muskulatur verkrampft sich.

 

 

Nun gibt es aber verschiedene Muskelarten, die jeweils in verschiedener Art und Weise beansprucht werden und auf die der Körper jeweils einen ganz spezifischen Einfluß ausüben kann. 

 

 

Das hauptsächliche Kriterium, um Muskeln einzuteilen, ist der Faerungsverlauf der Muskeln, der in engem Zusammenhang mit der willentlichen Beeinflussbarkeit steht:

 

 

Wir unterscheiden drei Arten von Muskulatur:

 

  • quergestreifte willkürliche Muskulatur
  • glatte oder unwillkürliche Muskulatur
  • spezielle auergestreifte, jedoch unwillkürliche Muskulatur, die Herzmuskulatur

 

1.1 Quergestreifte Muskulatur

 

Die quergestreifte Muskulatur ist in den meisten Fällen mit Hilfe von Sehnen am Skelettsystem (Knochen) befestigt und wird deshalb auch Skelettmuskulatur genannt. Sie unterliegt unserem Willen, wir können sie bewußt einsetzen und trainieren. 

 

Wichtig 

 

Die quergestreifte Muskulatur wird durch unseren Willen angespannt und wieder entspannt. 

 

 

Durch das Autogene Training werden Verspannungen im Bereich der willkürlichen Muskeln gelöst und die Skelettmuskulatur ruhiggestellt. 

 

 

Viele Erkrankungen können durch Muskelverspannungen verschlimmert oder sogar ausgelöst werden. Denken Sie an Muskelverhärtungen im Bereich der Wirbelsäule.

 

Rückenschmerzen, Kopfschmerzen können die Folge sein. Regelmäßiges Autogenes Training beugt diesen Beschwerden vor.

 

Verschaffen Sie sich durch die folgende Zuordnungsübung eine Zugang zu den "großen" bzw. bekanntesten Muskeln der Quergestreiften Muskulatur:

 

 

Quergestreifte Skelettmuskulatur (Beispiele)

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim AT entspann sich die Skelettmuskulatur zuerst. Nach der ersten Übung stellt sich eine Schwere der Extremitäten (Gliedmaßen) ein, es ist, als ob sie am Boden "kleben". Diese Schwereempfindung ist ein sicheres Zeichen für die Entspannung der willentlich beeinflußbaren Muskulatur. Die nächste Übung - die Wärmeübung - greift schon in das vegetative System (will. nicht beeinflußbarer Teil des Nervensystems) ein: sie entspannt diawillentlich nicht beeinflußbare Gefäßmuskulatur. Durch die Weitstellung vor allem der kleinen Arteriolen (sauerstoffreiches Blut führende kl. Äderigen d. Körperkreislaufes) fließt mehr Blut und wir spüren eine Wärmeemfindung. 

 

 

 

1.2 Glatte Muskulatur

 

Glatte Muskulatur finde wir

 

  • in den Hohlorganen, wie Magen und Darm, Gallenblase, Blase und Uterus
  • und in den Gefäßen.

 

Die glatte Muskulatur ist unserem Willen nicht unterworfen, sie wird durch das vegetative Nervensystem beeinflußt (mehr zum Vegetativem im nächsten Kapitel, ab 2.0).

 

Wichtig

 

 

Bie deeglatten Muskulatur kommt nur eine gleichbleibende Anspannung (Tonus) vor. Dabei ist der Tonus erheblich geringer die Anspannung einer auergestreiften Muskulatur.

 

 

Mit Hilfe der Entspannungsmethoden können wir diese Muskulatur allerdings beeinflussen. So sind wir z.B. imstande, die Durchblutung zu fördern, indem wir den eigentlich unwillkürlichen Tonus der Gefäßmuskulatur durch Entspannung herabsenken. Denken Sie an die Wärmeübung im AT.

 

 

Merke:

 

 

Die glatte Muskulatur der Hohlorgane und Blutgefäße wird vom Vegetativem gesteuert und lässt sich willentlich nicht beeinflussen. 

 

 

Schauen wir uns einige Organe näher an, die über eine glatte Muskulatur verfügen:

 

Die vegetativ innervierten Anteile sind fett gedruckt. 

 

 

Hohlorgane am Breispiel von Magen und Dünndarm

 

1:Speiseröhre - 2: Zwerchfell - 3: Magenschleimhaut - 4: Magenpförtner - 5: Dünndarm (Zwölffingerdarm) - 6: Glatte Muskulatur der Magenwand - 7: Glatte Muskulatur des Dünndarms.

 

 

Während des AT normalisiert sich der Tonus der glatten Verdauungsmuskulatur: Nervöse Magen- und Darmbeschwerden können aus diesem Grund gut mit AT angegangen werden (Therapie!!)

 

Bronchien, Bronchiolen

 

1: Kehlkopfknorpel - 2: Schilddrüse - 3: Luftröhre mit Knorpeligen- 4: Bronchialast - 5: Bronchialbaum mit glatter Muskulatur - 6: Endständiger Bronchiales mit glatter Muskulatur und Lungenbläschen - 7: Zwerchfell

 

Die Atmungsübungdes AT entspannt das Zwerchfells daß die Atmung lockerer wird un senkt den Tonus der Bronchien und Bronchialen. Somit kann bei Neigung zu Asthma bronchiale ein guter Erfolg vom AT erwartet werden. (Therapie!)

 

 

Haut mit glatter Muskulatur und Drüsen

 

1. 

 

 

Die erste Übung

 

Bei der ersten Übung handelt es sich um diese genannte Schwereübung. Sie wird normalerweise auf den dominanten Arm ausgerichtet, eine Variation wäre, sich von Anfang an auf beide Arme auszurichten. 

 

Die Formeln können folgendermaßen lauten:

 

Der rechte (linke Arm) ist ganz schwer!   6x 

Ich bin ganz ruhig!   1x

 

 

Alternative Formeln wären hier:

 

Der rechte (linke) Arm ist angenehm schwer!

 

Der rechte (linke) Arm ist schwer!

 

Mein rechter (linker) Arm ist schwer!

 

Beide Arme sind angenehm (ganz) schwer!

 

 

Im späteren Verlauf des Trainings, wenn das Schmeregefühl von dem/den Arm(en) aus in andere Körperbereiche generalisiert, können auch folgende Formeln benutzt werden:

 

Arme und Beine sind ganz (angenehm) schwer!

 

Körper ganz (angenehm) schwer!

 

Wird das Autogene Training vollkommen beherrscht, so kann die Kurz-Formel "Schwer!" ausreichen um das entsprechende Gefühl einzustellen.

 

Übungszeit: 2-5 Minuten

 

Dann erfolgt die Rücknahmeübung. Hilfreiche Bildvorstellungen könnten das Aufliegen eines Gewichtes auf dem Arm, die Füllung des Armes mit Bleikügelchen u. ä. sein.

 

 

Nach dem Übungen sollten Sie sich diese Fragen stellen:

 

1. Was habe ich wahrgenommen?

 

2. Was hat während der Übung gestört?

 

3. Was habe ich nicht wahrgenommen?